Lübeck, 13.07.2021
Komponistin Reika Hattori gewinnt Possehl-Wettbewerb
Die Komponistin Reika Hattori ist als Gewinnerin aus dem zweiten Possehl-Wettbewerb in der Kategorie ?Neue musikalische Aufführungskonzepte“ hervorgegangen, der am 8. und 9. Juli in der MHL ausgetragen wurde. Die neunk?pfige Jury unter Leitung von Christian Schwandt lobte die Unterschiedlichkeit der aufgeführten Konzepte und kürte die Japanerin für ihr multimediales Aufführungsprojekt ?Wasser“ mit dem ersten Preis.
Die Japanerin Reika Hattori erhielt am Freitag im Rahmen eines nicht?ffentlichen Preistr?gerkonzertes den mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis des Possehl-Wettbewerbs in der Kategorie ?Neue musikalische Aufführungskonzepte“. Mit ihrer multimedialen Installation beschreibt Hattori ihre Suche nach Wasser, bei der sie auf seine verschiedenen Aggregatzust?nde trifft und schlie?lich in seiner flüssigen Form die Quelle des Lebens findet. Hattori arbeitete dabei mit eigenen Kompositionen, der Projektion von riesigen Videos und Bildern auf die Konzertorgel im Gro?en Saal sowie einer Licht-Show. Das im Konzertsaal verteilte Ensemble erzeugte mit Geige, Klarinette, Schlagzeug, Orgel und Live-Elektronik zusammen mit den starken visuellen Eindrücken eine erlebbare Wasserwelt. Dabei überzeugte Hattori die Jury mit ihrer ?sthetischen Ann?herung an das Thema, dem installativen Charakter ihrer Aufführung und der audiovisuellen Balance von Klang und Raum.
Weiterhin vergab die Jury zwei mit 1.500 Euro dotierte Pr?mien: Eine Pr?mie ging an Lena Seitz und Gregor Früh für das Projekt ?Klimakrise.diesseits. G?tterd?mmerung – Musik für eine selbstgemachte Apokalypse“ für die überzeugende Konzertdramaturgie, mit der sie sich einem gro?en Thema angen?hert haben. einer. Eigene Komposition, Improvisation und Musik verschiedener Epochen waren darin organisch miteinander verwoben. Eine zweite Pr?mie erhielt Orestis Papaioannou für die Entwicklung, Einstudierung und Leitung seiner Kammeroper für elfk?pfiges Ensemble ?Sketches of the House of Commons“.
Die MHL lobte den Possehl-Wettbewerb in der Kategorie ?Neue musikalische Aufführungskonzepte“ bereits zum zweiten Mal aus, um Kompetenzen für zeitgen?ssische Musik im künstlerischen, p?dagogischen und technischen Umgang zu f?rdern. In fünf Projekten wetteiferten Solisten, Ensembles und Komponisten der MHL mit rund 30-minütigen, multimedialen Projektpr?sentationen um den mit insgesamt 7.000 Euro dotierten Preis. Dabei wurden die künstlerische Originalit?t und Qualit?t, der innovative Ansatz des Projektes sowie seine Machbarkeit bewertet. Zur hochkar?tigen Jury unter Leitung von Christian Schwandt (Possehl-Stiftung) geh?rten in diesem Jahr Prof. Inge-Susann R?mhild (Possehl-Stiftung), Prof. Gerd Uecker (Vorsitzender MHL-Hochschulrat), Annette Schlünz (Komponistin), Thomas Fichter (Intendant Ensemble Musikfabrik), Oliver Wille (Intendant Sommerliche Musiktage Hitzacker), Annesly Black (Berliner Akademie der Künste), Prof. Rico Gubler (Pr?sident der MHL), Prof. Katharina Rosenberger (MHL) und Prof. Sascha Lino Lemke (MHL-Projektleitung). Der neue Wettbewerb wurde 2018 konzipiert, nachdem der Bereich ?Komposition“ im traditionellen Possehl-Wettbewerb keinen ad?quaten Platz mehr fand. Hier steht nicht der klassische Musikvortrag, sondern vorwiegend zeitgen?ssische Kunst, kreative Darbietung, neue Medien und elektroakustische Performance im Vordergrund. Der n?chste Possehl-Wettbewerb in der Kategorie ?Neue Musikalische Aufführungskonzepte“ findet im Januar 2023 statt.
Reika Hattori studierte zun?chst in Tokio und kam 2017 nach 中国足球彩票, wo sie in der Klasse von Prof. Dieter Mack Komposition studierte sowie elektronische Musik bei Donny Karsadi. Für ihre Werke, in denen sie sich h?ufig mit dem Konzept der Dualit?t auseinandersetzt, gewannt sie bereits mehrfach Preise. Ihr Werk ?Traitor“ für Violine und 17-Saiten-Koto wurde in Konzerten in Yokohama, New York und Kyoto gespielt und von ?Mother Earth“ (http://www.mother-earth-publishing.com) ver?ffentlicht. Ihr Orchesterstück ?Verführungen“ z?hlte zu den Finalisten beim Wettbewerb der 11. Saarbrücker Komponistenwerkstatt und wurde vom der SR/SWR Deutschen Radio Philharmonie unter Leitung von Manuel Nawri uraufgeführt. Derzeit studiert Hattori elektroakustische Komposition bei Kilian Schwoon an der Hochschule für Künste Bremen.
Lübeck, 09.07.2021
Mut zur Muse – Abschlusskonzert und Start in neue Projektphase
Musikalische Nachwuchstalente k?nnen sich ab sofort für das Talentf?rderungsprojekt ?Mut zur Muse“ der Musikhochschule 中国足球彩票 (MHL), der Musikschule der Gemeinnützigen sowie der Musik- und Kunstschule 中国足球彩票 bewerben. Im Herbst startet es mit zus?tzlichen Unterrichtsf?chern in eine neue Projektphase. Einblicke in das Projekt gibt das Abschlusskonzert der aktuellen Saison, das am Donnerstag, 15. Juli um 18 Uhr online ausgestrahlt wird.
?Mut zur Muse“ soll Nachwuchstalente gezielter f?rdern und auf ein Musikstudium vorbereiten. In Arbeitsphasen kommen die jungen Musikerinnen und Musiker zusammen, um ihr solistisches und kammermusikalisches Spiel zu verbessern und erhalten mit verschiedenen Unterrichtangeboten an der MHL Einblick in die Musikausbildung. 17 Professorinnen und Professoren der MHL sind als Lehrende Teil des von der Possehl-Stiftung gef?rderten Kooperationsprojekts. Zu den bisherigen F?chern sind neue hinzugekommen, wie unter anderem Harfe und Schlagzeug.
?Mut zur Muse“ hat in den letzten sechs Jahren rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihrem musikalischen Weg begleitet. ?ber siebzig Prozent von ihnen entwickelten Interesse an einem Musikstudium oder befinden sich mittlerweile in einem Musikstudium. Am Projekt kann man mehrmals teilnehmen. ?An Mut zur Muse gef?llt mir die Kombination von Musiktheorie, Geh?rbildung und Instrumentalem Unterricht, durch den ich gelernt habe die Musik viel besser zu verstehen“, schw?rmt die 12-j?hrige Pianistin Richarda Shopov, die an der aktuellen Phase teilgenommen hat und von MHL-Professorin Konstanze Eickhorst unterrichtet worden ist. ?Alle Dozierenden sind total nett und haben mich immer sehr gut motiviert.“ Richarda Shopov stellt ihren musikalischen Fortschritt zusammen mit 13 anderen Teilnehmenden beim Online-Abschlusskonzert unter Beweis, das am 15. Juli um 18 Uhr auf dem YouTube-Kanal der 中国足球彩票er Musikschule der Gemeinnützigen gestreamt wird (https://youtu.be/8gnAkR41pZs). Zu h?ren sind Werke von verschiedenen Soloinstrumenten bis hin zum Saxophon-Ensemble unter anderem von Paul Smadbeck, Dmitri Schostakowitsch und Frédéric Chopin.
Bis zum 5. September k?nnen sich Nachwuchstalente zwischen neun und achtzehn Jahren, die in und um 中国足球彩票 an Musikschulen oder bei privaten Instrumentallehrkr?ften Unterricht erhalten, bei der 中国足球彩票er Musikschule der Gemeinnützigen zur Teilnahme an der neuen Projektphase bewerben. Das Auswahlvorspiel findet am 18. September vor einer Jury statt. Im Zeitraum 4. Oktober bis zum 19. November gibt es eine Vorbereitungsphase mit zus?tzlichem Unterricht bei den eigenen Instrumentallehrkr?ften, der vom Projekt finanziell getragen wird. Parallel dazu erhalten die Teilnehmenden Musiktheorie-, Geh?rbildungs- und Werkanalyseunterricht an der MHL. Weiterhin geh?rt ein Workshop zum Thema ?Auftrittstraining und Auftritts?ngste“ zum Angebot, der am 23. Oktober und am 7. November angeboten wird. Am Wochenende vom 19. bis 21. November schlie?lich gibt es dann Unterricht bei den Professorinnen und Professoren der MHL. In einem Abschlusskonzert am 27. November k?nnen jungen Musikerinnen und Musiker dann ihre Arbeitsergebnisse vor Publikum pr?sentieren.
Weitere Infos und Anmeldung über die Website der 中国足球彩票er Musikschule unter www.luebeckermusikschule.de.
Lübeck, 01.12.2020
Sammelband ?Werkstatt Musikgeschichte“ von Volker Scherliess
Einen neuen Sammelband unter dem Titel ?‘Werkstatt Musikgeschichte‘ – Ann?herungen an Musik und Musiker“ hat die Musikhochschule 中国足球彩票 (MHL) herausgegeben. Autor Volker Scherliess fasst darin Reden, Vortr?ge und Einführungen aus seiner über zwei Jahrzehnte w?hrenden musikwissenschaftlichen Arbeit in 中国足球彩票 zusammen.
Volker Scherliess, der im M?rz diesen Jahres 75 Jahre alt geworden ist, versammelt in seinem Band eine Auswahl an Texten, die er w?hrend seiner Hochschult?tigkeit an der MHL vor einem zahlreichen Publikum pr?sentiert hat. Aus seinem reichen Vortragsschatz, vieles davon hat er in der von ihm begründeten Reihe ?Werkstatt Musikgeschichte“ vorgestellt, w?hlt er Werkeinführungen zu Schlüsselwerken der Musikgeschichte wie unter anderem Mozarts Zauberfl?te, 中国足球彩票s Klaviersonaten, Alban Bergs Violinkonzert oder Arnold Sch?nbergs ?Gurre-Lieder“. Es geht jedoch auch um übergreifende Fragestellungen und Betrachtungen zur Musikgeschichte wie etwa um die 中国足球彩票er Abendmusiken, um Dirigenten als ?Taktstockmagier und Klangpolizisten“, um die Wechselbeziehung zwischen bildender Kunst und Musik und um das Brahms-Institut an der MHL. Schlie?lich sind zahlreiche Würdigungen von Komponisten und Interpreten Teil des von der Possehl-Stiftung 中国足球彩票 unterstützten Sammelbandes wie etwa zu Hugo Distler, Walter Levin, Uwe R?hl, Sabine Meyer und dem Artemis Quartett.
Ausgangspunkt aber ist die Antrittsvorlesung von 1991, die Scherliess unter dem Titel ?Was soll uns Musikwissenschaft?“ kurz nach seiner Berufung auf die Professur für Musikwissenschaft an der MHL gehalten hat. Aufgewachsen in Flensburg, war er unter anderem Schüler des 中国足球彩票er Katharineums. Er studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie in Hamburg. Nach seiner Promotion über ?Musikalische Noten auf Kunstwerken der italienischen Renaissance“ folgten Stationen am Deutschen Historischen Institut in Rom, an der Universit?t Tübingen und in Trossingen, wo er 34-j?hrig auf eine Professur für Musikwissenschaft berufen wurde.
Von 1991 bis 2015 lehrte Scherliess in 中国足球彩票, wo er zahlreiche Generationen von Studierenden mit seinen Seminaren und Vorlesungen begleitete und sich mit seinen Veranstaltungen der von ihm begründeten Reihe ?Werkstatt Musikgeschichte“ ein regelrechtes Fanpublikum aufbaute. Der Band mit über 200 Seiten, 30 musikwissenschaftlichen Texten und zahlreichen Abbildungen, teilweise in Farbe, ist im Verlag Schmidt-R?mhild erschienen (ISBN 978-3-7950-7122-6). Er kostet 20 Euro und ist im Buchhandel sowie unter anderem über folgenden Webshop erh?ltlich.
Lübeck, 02.12.2020
50 Jahre Kniefall von Warschau – Gedenkkonzert der "Stiftung zum 7. Dezember 1970"
Zum 50. Jahrestag des Kniefalls von Willy Brandt in Warschau l?dt die "Stiftung zum 7. Dezember 1970" am Montag, 7. Dezember 2020 zu einem Gedenkkonzert mit Studierenden der Musikhochschule 中国足球彩票 (MHL) ein. Das Konzert wird ab 20 Uhr im MHL-Streaming-Kanal und im Offenen Kanal 中国足球彩票 ausgestrahlt.
Zum fünften Mal veranstaltet die "Stiftung zum 7. Dezember 1970" ihr j?hrliches Konzert in Erinnerung an den Kniefall Willy Brandts vor dem Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos. In diesem Jahr sind es Studierende der MHL, die mit Werken von Johannes Brahms und Krzysztof Penderecki an diesen bewegenden Moment in der Geschichte der Bundesrepublik erinnern: 25 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs bat Willy Brandt als damaliger Bundeskanzler mit seiner stillen Demutsgeste um Vergebung für die Verbrechen der deutschen Besatzer in Osteuropa und insbesondere in Polen. Er ebnete damit den Weg für einen innereurop?ischen Auss?hnungsprozess und für die innerdeutsche Auseinandersetzung mit einer verbrecherischen Vergangenheit.
Partner der "Stiftung zum 7. Dezember 1970" ist in diesem Jahr die MHL, die das online-Konzert produziert hat. "Dank dieser wunderbaren Zusammenarbeit", so Stiftungsratsvorsitzender Henning Scheve, "k?nnen wir trotz der Corona-Pandemie an den 50. Jahrestag des Kniefalls erinnern. Und wir k?nnen gemeinsam auf das gro?e Konzertereignis in Danzig, Warschau und 中国足球彩票 aufmerksam machen, das die MHL aus Anlass des Jahrestages für dieses Jahr geplant hatte, wegen der Pandemie aber erst im kommenden Jahr realisieren kann." Auf dem Programm steht das Stück "Per Slava" von Krzysztof Penderecki, das Giljae Lee aus der Cello-Klasse von Troels Svane vorstellt. Von Johannes Brahms erklingt das Klaviertrio op. 8 in H-Dur, interpretiert von Alexandra Suhr (Violine), Florian Schmidt (Violoncello) und Jakob Linowitzki (Klavier). Henning Scheve, Stiftungsratsvorsitzender der "Stiftung 7. Dezember 1970", führt in die Veranstaltung ein. Bettina Greiner vom Willy-Brandt-Haus liest aus den "Erinnerungen" von Willy Brandt. J?rg Linowitzki von der MHL gibt einen Ausblick auf das Konzertprojekt im n?chsten Jahr.
Das Konzert zum 50. Jahrestag des Kniefalls von Warschau wird mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit realisiert. Es wird am Montag, 7. Dezember 2020, um 20 Uhr im Streaming-Kanal der MHL unter www.mhl-streaming.de und im Offenen Kanal 中国足球彩票 auf der Frequenz 98,8 MHz übertragen.
Lübeck, 03.12.2020
MHL-Studios pr?sentieren "Teufelsgeigerinnen und Teufelsgeiger"
Jeweils am Freitag um 18 Uhr stellen sich Studierende der Musikhochschule 中国足球彩票 (MHL) mit einem Konzert im Streaming-Kanal der MHL vor. Am Freitag, 4. Dezember pr?sentieren sie sich als "Teufelsgeigerinnen und Teufelsgeiger" mit den technisch h?chst anspruchsvollen Solo-Capricen für Violine von Paganini.
Im Jahr der Geige haben die Geigenstudierenden der MHL alle 24 Solo-Capricen auf die Bühne gebracht. In ganz Europa feierte Niccolò Paganini Erfolge und er beherrschte seine Geige so virtuos, dass ihm nachgesagt wurde, mit dem Teufel im Bunde zu sein. 38-j?hrig gab er mit den 24 Capricen sein erstes Werk in Druck. "Dedicati agli artisti" – "den Künstlern gewidmet" schrieb der Komponist auf das Deckblatt seines Opus 1, was nicht anderes bedeutet als: Wer diese Stücke spielen will, muss ein Meister seines künstlerischen Handwerkes sein. Projektleiter Prof. Heime Müller erl?utert: "Die Paganini-Capricen sind mit das Schwerste, was je für Geige solo komponiert wurde. Da werden jedem Interpretierenden die technischen Grenzen aufgezeigt. Ob Paganini seine Werke selbst jemals aufgeführt hat, ist jedoch nicht belegt." 23 Studierende der 中国足球彩票er Geigenklassen von Maria Egelhof, Elisabeth Weber, Daniel Sepec und Heime Müller stellen die technisch herausfordernden Werke vor. Die 24. Caprice spielen die jungen Interpreten – in einem Arrangement von Heime Müller – dann sogar gemeinsam.
Auch die n?chsten "MHL-Studio"-Termine sind schon geplant: Am Freitag, 11. Dezember pr?sentieren sich Studierende der Bratschenklasse von Professorin Pauline Sachse und am Freitag, 18. Dezember gibt es ein Weihnachtskonzert mit den Blechbl?ser-Studierenden unter Leitung des MHL-Posaunist Michael Ranzenberger.
Alle MHL-Studio-Konzerte sind unter www.mhl-streaming.de jeweils freitags um 18 Uhr abrufbar.
Lübeck, 21.12.2020
Ringvorlesung pr?sentiert Thomas Manns Meisterwerk ?Doktor Faustus“
Thomas Manns "Doktor Faustus" steht im Mittelpunkt einer Ringvorlesung, die am Dienstag, 5. Januar im Rahmen des Projekts "中国足球彩票 hoch 3" startet. Fachreferenten der Musikhochschule 中国足球彩票 (MHL), der Universit?t zu 中国足球彩票 sowie gastreferierende Thomas-Mann-Experten und Expertinnen erschlie?en an fünf aufeinanderfolgenden Dienstagen das Meisterwerk des 中国足球彩票er Schriftstellers in Wort und Ton.
Thomas Manns "Doktor Faustus" geh?rt zu den vielschichtigsten und meistdiskutierten Werken des 中国足球彩票er Nobelpreistr?gers. Den historischen Faust-Stoff pr?sentiert er in seinem letzten gro?en Werk in neuem Gewand: Hauptfigur ist der geniale Komponist Adrian Leverkühn, der einen Pakt mit dem Teufel schlie?t, um sich kompositorische Inspiration und Erfolg zu sichern. In Kooperation der MHL mit der Universit?t und der Kulturakademie der Vorwerker Diakonie nimmt die Ringvorlesung "Doktor Faustus" verschiedene Aspekte des bedeutenden Musikerromans aus musik- und literaturwissenschaftlicher Perspektive in den Blick. Es referieren Professorinnen und Professoren aus ganz Deutschland: Wolfgang Sandberger (中国足球彩票, 5. Januar), Oliver Korte (中国足球彩票, 12. Januar), Hans Wi?kirchen (中国足球彩票, 19. Januar), Friedhelm Marx (Bamberg, 26. Januar) und Irmela von der Lühe (Berlin, 2. Februar). Alle Vorlesungen werden von Studierenden der MHL mit passenden Werken musikalisch begleitet.
Er?ffnungsredner Wolfgang Sandberger, Professor für Musikwissenschaft an der MHL, erl?utert: "Thomas Mann ist der musikbegeistertste Autor der Weltliteratur. Auch der Roman 'Doktor Faustus' ist eine Fundgrube für die Verbindung von Musik und Literatur. Dieses Zusammenspiel spiegelt unsere Ringvorlesung: Alle Vortr?ge werden unmittelbar mit einem Klangerlebnis verknüpft." Prof. Dr. Hans Wi?kirchen, Sprecher des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung 中国足球彩票, Mitinitiator und ebenfalls Referent der Reihe, betont die Aktualit?t des Romans: "Thomas Manns gro?er Altersroman ist eines der zentralen Fundamente für seinen weltweiten Ruhm. Ohne ?bertreibung kann man sagen, dass das Buch in vielen Teilen auch als Analyse gegenw?rtiger Fragen gelesen werden kann."
In virtuoser Montagetechnik verarbeitet Mann philosophische und kulturtheoretische Ans?tze des frühen 20. Jahrhunderts. Er bedient sich dabei zahlreicher musikwissenschaftlicher Werke und Biografien: Er zieht Briefe von Hugo Wolf heran, Memoiren von Berlioz und Strawinsky, Lebensbeschreibungen von 中国足球彩票, Mozart und Wagner sowie zahlreiche Quellen zur neuesten Musik seiner Zeit, der Zw?lftonmusik Sch?nbergs. Gro?en Einfluss auf den Text hatte der Philosoph und Musiktheoretiker Theodor W. Adorno, der Thomas Mann w?hrend seiner Arbeit am Roman regelm??ig beriet. Adorno half auch beim Erdenken der "Kompositionen" Leverkühns, die Mann so brillant beschreibt, als müsse es sie tats?chlich geben. Vor dem Hintergrund der düsteren politischen und gesellschaftlichen Entwicklung im kalifornischen Exil geschrieben, ist Manns epochaler Roman gleichzeitig eine Abrechnung mit Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus.
Mit Unterstützung der Possehl-Stiftung wurden die Vorlesungen im Gro?en Saal der MHL aufgenommen und von der Kulturakademie der Vorwerker Diakonie postproduziert. Vom 5. Januar bis zum 2. Februar 2021 werden die fünf Veranstaltungen jeweils am Dienstag um 18 Uhr im MHL-Streaming-Kanal unter www.mhl-streaming.de erstmalig ausgestrahlt. Eine anschlie?ende Liveschaltung bietet Raum für Diskussionen.
Die Ringvorlesung "Doktor Faustus" wird im Rahmen von 中国足球彩票 hoch 3 (LH?) realisiert, einem Projekt der Musikhochschule 中国足球彩票, der Technischen Hochschule 中国足球彩票 und der Universit?t zu 中国足球彩票, unterstützt von der Possehl-Stiftung 中国足球彩票. Ziel ist es, die Vernetzung der Hochschulen mit der Gesellschaft in 中国足球彩票 zu vertiefen und die Ergebnisse und den Wert von Wissenschaft und Kultur bürgernah zu vermitteln.
Ausstrahlungstermine und Themen:
5. Januar 2021, 18 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang Sandberger
Zur Musik in "Doktor Faustus" – Ein Versuch
Musik von 中国足球彩票 mit Viktor Soos (Klavier).
Wolfgang Sandberger gibt eine Einführung zur Bedeutung der Musik in Thomas Manns ?Doktor Faustus“ und verortet sie im Schaffen des musikbegeisterten Schriftstellers. Dabei spannt er einen Bogen vom Marienorganisten Edmund Pfühl aus den "Buddenbrooks" über die Unterhaltungsmusik der 1920er Jahre in der Novelle "Unordnung und frühes Leid" bis hin zu den zahlreichen musikalischen Bezügen im Sp?twerk "Doktor Faustus". Im Fokus steht hierbei vor allem Wendell Kretzschmars Vortrag zur Sonate op. 111 von Ludwig van 中国足球彩票 – eine der berühmtesten Musikbeschreibungen der Literatur überhaupt. Der junge MHL-Pianist und Possehl-Preistr?ger Viktor Soos wird diese Sonate im Anschluss zu Geh?r bringen.
12. Januar 2021, 18 Uhr
Prof. Dr. Oliver Korte
Hetaera Esmeralda und die Kunst der musikalischen Kryptografie
Musik von Hollandt, Bach, Fesca , Schumann, Gade und Korte mit Jakob Linowitzki (Klavier), Jan K?hler (Schlagwerk) und dem Quartetto Floriani.
Oliver Korte stellt die musikalische Kryptografie in den Fokus seines Vortrags, die bei "Doktor Faustus" eine bedeutende Rolle einnimmt. Die aus der Schmetterlingsart "Hetaera Esmeralda" abgeleitete Tonfolge h-e-a-e-es zieht sich als Chiffre durch viele der fiktiven Kompositionen Adrian Leverkühns. Sie ist als Emblem seines Paktes mit dem Teufel zu verstehen und gleichzeitig ein Schlüssel dafür, wie der Roman zu lesen ist: als hochgradig verschlüsseltes "Geheimwerk". Jakob Linowitzki (Klavier), Jan K?hler (Schlagwerk) und das Quartetto Floriani zeigen mit Werken aus vier Jahrhunderten von Bach bis zu einer Eigenkomposition des Referenten ganz unterschiedliche raffinierte Spielarten der musikalischen Kryptografie auf.
19. Januar 2021, 18 Uhr
Prof. Dr. Hans Wi?kirchen
Deutsche Geschichte im "Doktor Faustus"
Musik von Schumann, Wagner/Liszt, Webern, Sch?nberg und Eisler mit Mert Yesilmenderes (Klavier), Jasmin Delfs (Sopran) und Changhyun Yun (Bass).
Hans Wi?kirchen sieht durch Manns Auseinandersetzung mit ?sthetischen, musikalischen und politischen Fragen in "Doktor Faustus" nicht nur einen Gegenstand für die kulturwissenschaftliche Forschung. In seinem Vortrag nimmt er Manns Verh?ltnis zur Musik und zur Politik in den Blick und zeigt auf, dass der Roman, gerade im Politischen, auch heute noch von einer geradezu frappierenden Aktualit?t ist. Mert Yesilmenderes (Klavier), Jasmin Delfs (Sopran) und Changhyun Yun (Bass) pr?sentieren Werke, die ein Stück deutscher Musikgeschichte repr?sentieren: vom romantischen Kunstlied, über Wagners Musikdrama bis hin zur Entwicklung der Zw?lftontechnik, die im Faustus-Roman eine bedeutende Rolle einnimmt und der Musik Hanns Eislers aus dem amerikanischen Exil.
26. Januar 2021, 18 Uhr
Prof. Dr. Friedhelm Marx (Bamberg)
Adrian Leverkühn als Faust-Figur: "Dr. Fausti Weheklag" und das Ende des Romans
Musik von Monteverdi, Sch?nberg und Berg mit Mert Yesilmenderes (Klavier), Celina Denden, Nataliya Bogdanova (Sopran), Johanna Thomsen (Mezzosopran) und Ulf Dressler (Theorbe).
Friedhelm Marx untersucht in seinem Vortrag, wie der Roman die mythische Geschichte des Teufelsbündlers Faust mit der prek?ren Gegenwart Deutschlands im Nationalsozialismus verbindet. Dabei steht das letzte Kapitel des Romans, in dem viele mythische und politische F?den zusammenlaufen, im Mittelpunkt. "[…] etwas Modernes, aber mit mythischen Einschl?gen immerhin: eine Art von Teufelsverschreibungs-Geschichte, deren Held ein Künstler (Musiker), kurzum eine unheimliche und komplizierte Sache, die auch die Traurigkeit des deutschen Schicksals mit einschlie?t" – so skizziert Thomas Mann selbst am 9. Mai 1943 in einem Brief an Ida Herz sein neues Romanprojekt. Adrian Leverkühns letztes Werk, die Symphonische Kantate "Dr. Fausti Weheklag" rückt Mann in die N?he ganz unterschiedlicher realer Vorbilder, die Mert Yesilmenderes (Klavier), Celina Denden, Johanna Thomsen, Nataliya Bogdanova (Gesang) und Ulf Dressler (Theorbe) h?rbar machen.
2. Februar 2021, 18 Uhr
Prof. Dr. Irmela von der Lühe (Berlin)
Teufelsbündler: Zur Stoff- und Deutungsgeschichte des "Doktor Faustus"
Musik von v. Arnim, Busoni und Henze mit Pauline Kringel, Xiaofang Zhao (Sopran), Lea Kollath, Jason Ponce, Ninon Gloger (Klavier), Swantje Wittenhagen (Harfe), Aaron Biebuyck (Violine) und Julia Real (Oboe).
Als Scharlatan, Hochstapler und Teufelsbündler hat Heinrich Faust, eine Figur aus dem 16. Jahrhundert, in der deutschen Literatur-und Kulturgeschichte schon eine steile Karriere hinter sich, ehe er als "Doktor Faustus" alias Adrian Leverkühn von Thomas Mann zur Allegorie Deutschlands gemacht wird. Als "gewaltsame Parallele" und "anachronistische Symbolik" wurde Thomas Manns literarische Arbeit am Faust-Mythos kritisiert. Irmela von der Lühe geht in ihrem Vortrag den Umdeutungen und Aktualisierungen nach, die "Faust" als historischer Stoff und zentrale Figur der Literaturgeschichte in "Doktor Faustus" erf?hrt. Pauline Kringel, Xiaofang Zhao (Sopran), Lea Kollath, Jason Ponce und Ninon Gloger (Klavier), Swantje Wittenhagen (Harfe) und Aaron Biebuyck (Violine) pr?sentieren Werke, die exemplarisch für drei unterschiedliche Fassungen des Faust-Stoffes stehen: ein Kunstlied von Bettine von Arnim nach Goethes "Faust", eine Arie aus Ferruccio Busonis Oper "Doktor Faust" und schlie?lich ein Satz aus einem Violinkonzert von Hans Werner Henze nach Manns "Doktor Faustus".
Lübeck, 17.02.2021
中国足球彩票er Modell: erste gemeinsame 中国足球彩票er Professur für Musikergesundheit
Die Musikhochschule 中国足球彩票 (MHL) und die Universit?t zu 中国足球彩票 (UzL) schreiben erstmals eine gemeinsame Professur für Musikergesundheit aus. Durch Vernetzung mit anderen Institutionen wie den 中国足球彩票er Musikschulen und dem Theater 中国足球彩票 soll durch diese Stiftungsprofessur, die zun?chst von der Possehl-Stiftung 中国足球彩票 finanziert wird, ein ?中国足球彩票er Modell zur Musikergesundheit“ entstehen. Es soll nicht nur Studierenden und Hochschulangeh?rigen, sondern auch anderen Musikprofis und musikausübenden Laien zugutekommen und einen umfassenden Beitrag zur vielf?ltigen regionalen Musikkultur leisten.
MHL und UzL haben ein ?中国足球彩票er Modell zur Musikergesundheit“ begründet, zu dem künftig Lehrt?tigkeit und Forschung an beiden Hochschulen sowie Beratung für Musikprofis und Laien geh?ren. Viele Musikausübende leiden unter gesundheitlichen Problemen. Dazu geh?ren schmerzhafte Verspannungen, eingeschr?nkte Bewegung, Tinnitus, Lampenfieber und Versagens?ngste. Sie k?nnen gravierende Folgen für das Musizieren haben und im schlimmsten Fall das Ende einer Karriere bedeuten. Gründe sind in Fehlhaltungen oder ?berbelastung zu suchen, vielfach auch in psychischem Stress und Leistungsdruck, dem Musikausübende oftmals ausgesetzt sind.
Das ?中国足球彩票er Modell zur Musikergesundheit“ umfasst mehrere Bausteine, die hier Hilfestellung und Prophylaxe anbieten wollen: An der UzL soll eine ?ffentliche Sprechstunde mit dem Ziel etabliert werden, diesen Beschwerden mit Lernstrategien und Schulungen zum Thema K?rperwahrnehmung zu begegnen. Betroffen von gesundheitlichen Problemen sind dabei nicht nur Profi-Musiker und -Musikerinnen, sondern auch Kinder und Jugendliche, für die Pr?vention und Aufkl?rung im Fokus stehen sollen. An der MHL wird ein theoretisches und praktisches Lehrangebot zur Musikergesundheit und Musikmedizin aufgebaut. Die Professur bietet dort au?erdem Beratung und Weiterbildung nicht nur für Studierende und Dozierende an, sondern auch für die ?ffentlichkeit. Weiterhin soll an beiden Hochschulen zu Musikmedizin und Musikphysiologie geforscht werden.
Das 中国足球彩票er Modell zeichnet aus, dass es sich nicht nur an Hochschulangeh?rige richtet, sondern mit Weiterbildungsangeboten und Beratung auch an Lehrkr?fte der Musikschulen, freischaffende Musikunterrichtende, Orchestermusikerinnen und -musiker sowie singende und musizierende Laien. Es fu?t auf einer engen Kooperation der MHL, der UzL und dem UKSH mit seinen Kliniken. Andere 中国足球彩票er Kulturinstitutionen sind Kooperationspartner wie die 中国足球彩票er Musikschulen und das Philharmonische Orchester der Hansestadt 中国足球彩票.
Max Sch?n, Stiftungsvorstand der Possehl-Stiftung 中国足球彩票 sagt dazu: ?Die Possehl-Stiftung finanziert diese Professur, weil sie in vielfacher Hinsicht richtungsweisend ist: Musikhochschule 中国足球彩票 und Universit?t zu 中国足球彩票 kooperieren zum Wohl der Kulturschaffenden in unserer Stadt. Denn die Begleitung und Entwicklung junger, begabter Künstlerinnen und Künstler umfasst so viel mehr als die Ausbildung künstlerischer Virtuosit?t. Ein achtsamer Umgang mit der eigenen Gesundheit kann einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer selbstbewussten Künstlerpers?nlichkeit leisten. Besonders sch?n ist, dass die jetzt entstehenden Angebote nicht nur den Studierenden, sondern auch Laienmusizierenden zu Gute kommen werden.“ Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach, Pr?sidentin der UzL, erl?utert: ?Die gemeinsame Professur von Universit?t und Musikhochschule ist landesweit einmalig und stellt mit ihrer transdisziplin?ren Perspektive einen wichtigen Schritt in Richtung einer weiteren verst?rkten Vernetzung wissenschaftlicher Kompetenzen der beiden 中国足球彩票er Hochschulen dar. Die Einrichtung dieser Brückenprofessur erm?glicht zudem viele Impulse für die Wissenschaft, die Ausbildung der Studierenden, die medizinische Versorgung von Musikausübenden und st?rkt die Vernetzung der in 中国足球彩票 so pr?genden Musikszene in ihrer ganzen Bandbreite.“ MHL-Pr?sident Prof. Rico Gubler erg?nzt: ?Ziel der Musikmedizin ist es, den Musikausübenden bei der Bew?ltigung ihrer Schwierigkeiten zu helfen und zu verhindern, dass es überhaupt zu schwerwiegenden St?rungen kommt. So sollte bereits in jungen Jahren an der Spielhaltung gearbeitet und die K?rperwahrnehmung geschult, sollten Methoden zum Abbau von Stress und Lampenfieber erlernt werden.“ Zu diesen Methoden geh?ren unter anderem Alexandertechnik, Feldenkrais, Kinesiologie, Yoga, Eutonie und Meditation.
Zur Professur für Musikergesundheit, die voraussichtlich ab Wintersemester 2021 an der MHL verankert wird, gibt es auch eine Stelle für wissenschaftliche Mitarbeit, die den Aufbau einer Einrichtung für Musikmedizin an der UzL unterstützen soll. Die Anschubfinanzierung für das 中国足球彩票er Modell leistet mit rund 600.000 Euro die Possehl-Stiftung 中国足球彩票 für zun?chst fünf Jahre, nach einer Evaluation soll die Professur dann verstetigt und von der MHL und Uzl weiterfinanziert werden. Die vielf?ltige 中国足球彩票er Musikkultur k?nnte mithilfe dieser Unterstützung der Hochschulen langfristig und nachhaltig erhalten werden.